Jonathan in Kolumbien
Feiertage und Familienfeste: Von Kerzenlichtern bis Neujahrsburgern
Am siebten Dezember war "días de las velitas" (Tag der Kerzen), an dem Tag haben wir uns vor unsere Haustür gestellt, und ganz viele Kerzen angemacht und uns etwas gewünscht, ihr findet ein Bild dazu.
Der 18te Dezember war auch ein sehr schöner Tag, an dem Tag hat eine meiner Cousinen im Kolumbien geheiratet. Gegen Mittag sind wir in die Kirche gegangen, dort gab es die kirchliche Trauung. Am Abend waren wir dann in einem Restaurant, es lief laute Musik und es wurde viel getanzt. Normalerweise tanze ich nicht so gerne, an diesem Abend waren es aber knapp 2 Stunden. Der Abend war sehr schön und entspannt, außerdem einer meiner Lieblingstage hier.
Eine Tradition hier in Kolumbien ist, vom 16-24ten Dezember jeden Morgen um 5 Uhr aufzustehen und in die Kirche zu gehen, also habe ich dies auch getan. Der 24te Dezember verlief erstmal wie ein normaler Tag, am Abend sind wir dann in die Kirche gegangen und danach nach Hause. Mein Vater hat sehr leckere Costilla gemacht (Schweinerippe), am Abend haben wir dann gegessen und den Abend zusammen verbracht. Gegen drei Uhr war dann für mich Schicht im Schacht und ich habe mich schlafen gelegt.
Am 25ten Dezember sind wir gegen Mittag alle zu meiner Oma gegangen, fast die ganze Familie war da. Wir haben etwas gegessen und getrunken. Da ich meistens ein Familien-Mensch bin, hat der Tag mir gefallen.
Am 30ten Dezember haben wir endlich die Geschenke ausgepackt, ich habe ein Polohemd und eine Boxershorts geschenkt bekommen😂.
Am 31ten Dezember und somit der letzte Tag im Jahr, haben wir gemeinsam zu Abend gegessen und getrunken und den Tag zusammen mit der Familie und Freunden verbracht.
Am ersten Tag des neuen Jahres habe ich zusammen mit dem deutschen Mädchen, welches damals in der Familie gelebt hat, Burger gebraten, wir haben dafür fast drei Stunden gebraucht, es hat aber sehr viel Spaß gemacht und jedem geschmeckt.
Alltag im zweiten Halbjahr
Die zweite Hälfte meines Austausches verlief relativ ruhig, langsam wurde alles normal und zum Alltag und man fühlte sich nicht mehr wie ein Tourist oder Besucher. In der Woche ging ich am Morgen zur Schule, und zu Mittag war ich wieder zuhause.
Ein paar Monate vor meiner Abreise, war die Präsidentschaftswahl ein großes Thema in meiner Familie, es wurde oft darüber geredet und diskutiert, so habe ich mich auch informiert, da dieses Thema mich interessiert. Während meines Austausches habe ich sehr viel über die Politik und Geschichte des Landes erfahren.
Das Land hat und hatte sehr viel mit Kriminalität und Korruption zu kämpfen, sei es mit Kriminellen oder Politikern, die sich die Taschen voll machen, während das Land hungert.
Die Schere zwischen Arm und Reich ist sehr sehr groß in Kolumbien und auch eindeutig zu erkennen, dagegen tut aber kaum jemand etwas.
Die Geschichte Kolumbiens finde ich sehr interessant, vor allem die 80er und 90er Jahre.
Von meinen Vorstellungen gegenüber meinem Gastland hat sich eigentlich nichts geändert, sondern meine Eindrücke haben sich bestätigt.
Ich werde meine Gastfamilie sehr vermissen und auch meine Nachbarin, ich habe mich dort sehr wohlgefühlt und mich auch dort wie zuhause gefühlt.
Als ich zurück nach Deutschland geflogen bin, habe ich mich auf meine Familie und Freunde in Deutschland gefreut, da ich sie sehr vermisst habe und endlich wieder Zeit mit ihnen verbringen kann.
Mein Highlight: eine Woche Medellin
Am meisten beeindruckt hat mich die Woche in Medellín, die Stadt ist sehr schön und für Touristen sehr zu empfehlen, dort gibt es viel zu erleben und zu machen. Ich weiß nicht ob ich dort gerne mein ganzes Jahr verbracht hätte, da Medellín sehr voll ist, da es eine beliebte und große Stadt ist, aber um dort eine Woche lang Tourist zu sein, ist es Okay.
Wir haben dort sehr viel unternommen und auch viel Spaß gehabt.