Wir stellen vor: neue Partnereinrichtung Gelsenkirchen

In fünf neuen Partnereinrichtungen erreichen wir nun noch mehr arme Kinder. Eine der neuen Einrichtungen in unserem Netzwerk gegen Kinderarmut ist der Kindertreff im Philipp-Neri-Zentrum, Gelsenkirchen.

Stadt: Gelsenkirchen
Träger: Katholische Jugendsozialarbeit Gelsenkirchen
Alter der Kinder: 6-13 Jahre
Besucher*innen pro Tag: 60
Angebote: Offener Treff, Mobile Kinder- & Jugendarbeit, Einzelfallhilfe, freizeitpädagogische Angebote

Das Stadtviertel Neustadt gehört mit einer Fläche von rund 60 Hektar zu den kleinsten, jedoch sehr dicht besiedelten Gelsenkirchener Stadtteilen und beginnt unmittelbar hinter dem Hauptbahnhof. Mitte der 1980er Jahre hatte der Wegfall industrieller Arbeitsplätze maßgeblichen Einfluss auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Neustadt. In der Neustadt leben heute ca. 4.600 Menschen, was knapp 2% der Gesamtbevölkerung Gelsenkirchens entspricht. Die Hälfte der Bewohner im Stadtteil hat einen Migrationshintergrund, bei Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren liegt dieser Anteil sogar bei 80%. Die Quote der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist niedrig, während die Arbeitslosenquote eine der höchsten in Gelsenkirchen ist. Mehr als die Hälfte der Kinder unter 15 Jahren beziehen demzufolge Transferleistungen. Insgesamt befindet sich Neustadt sowohl bei der gesundheitlichen Benachteiligung als auch bei der Bildungsbenachteiligung im städtischen Vergleich an der Spitze.

In der Neustadt leben sehr viele Kinder und Jugendliche, die Versorgung mit Angeboten der offenen Kinder- und Jugendarbeit ist jedoch sehr gering. So kommt es, dass die Kinder und Jugendlichen einen Großteil ihrer Freizeit mit altersuntypischen und nicht altersgerechten Aktivitäten verbringen.

Der Kindertreff im Philipp-Neri-Zentrum bietet diesen Kindern dabei ein Alternativprogramm. Täglich kommen ca. 60 dieser Kinder in die Einrichtung, wobei der Großteil von ihnen aus dem direkten Umfeld stammt. Sie wachsen in kinderreichen Familien auf, die als bildungsfern einzustufen sind, in denen kaum Deutsch gesprochen wird und die nur schwer eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung finden. In der Entwicklung der Kinder zeigen sich häufig Anpassungsschwierigkeiten, Förderbedarfe in der feinmotorischen Entwicklung, fehlendes Selbstbewusstsein sowie fehlende Sozialkompetenz. Sie haben kaum Bezug zur Natur und eine starke Orientierung auf Medien.

Im Rahmen einer Kooperation von mehreren Trägern sollen diese Entwicklungsdefizite ausgeglichen werden. Neben den kontinuierlich laufenden, niedrigschwelligen Angeboten finden auch zahlreiche Sport- und Bewegungsangebote, Koch- und Backprojekte, Kreativangebote und eine Hausaufgabenhilfe für diese Kinder und Jugendlichen statt.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt gab es noch keinen regelmäßigen Mittagstisch im Philipp-Neri-Zentrum. An zwei Tagen die Woche soll dies nun durch die Förderung von CHILDREN ermöglicht werden. Die Einrichtung plant, den Kindern in der Neustadt eine ausgewogene Ernährung mit frischen Lebensmitteln – aus zum Teil eigenem Anbau – zu bieten. Hierdurch sollen die Kinder, die oftmals ohne richtige Mahlzeit zur Hausaufgabenbetreuung kommen, eine wichtige Unterstützung in ihrer Konzentrationsfähigkeit sowie in ihrer gesundheitlichen Entwicklung bekommen.

Mehr Informationen zum CHILDREN Mittagstisch unseres Programms CHILDREN Entdecker finden Sie hier.